Zinsperiode und Zinsgutschrift

finanzwissenAls "Zinsperiode" bezeichnet man in der Zinsrechnung das Intervall, in dem die Zinsgutschriften des zu verzinsenden Kapitals erfolgen. Die Zinsperiode gibt damit an, wie häufig bzw. in welchen zeitlichen Abständen die Zinszahlungen einer Geldanlage während der Laufzeit gutgeschrieben werden. Der einfachste Fall ist dabei die jährliche (oder einmalige) Verzinsung. Erfolgen die Zinszahlungen dagegen mehrmals im Jahr im spricht man auch von unterjähriger Verzinsung.

Mit unseren Finanzrechnern kann die Zinsgutschrift für Geldanlagen wie Tagesgeld, Festgeld oder Sparkonten berechnet werden. Es können dabei unterschiedliche Zinsperioden für die Berechnung ausgewählt werden.

Zinsrechner mit Zinsgutschrift oder -auszahlung: Zinsrechner

Tagesgeldrechner mit Abgeltungsteuer: Tagesgeldrechner

Im täglichen Leben "begegnen" Sparer der Zinsperiode beispielweise bei der Geldanlage auf einem Spar- oder Tagesgeldkonto: Die Gutschrift der Zinsen erfolgt hier üblicherweise jährlich, quartalsweise oder auch monatlich. Die Zinsperiode hat hier einen (relativ geringen) Einfluss auf die erwirtschafteten Zinserträge des Sparers und damit auf die jährliche Rendite einer Geldanlage.

zinsperiode diagramm
Zinsgutschrift: Jährliche und unterjährige Verzinsung

Verzinsung mit jährlicher Zinsgutschrift

Die Zinsperiode bzw. die Häufigkeit, mit der die Zinsgutschriften erfolgen hat Einfluss auf den effektiven Jahreszins oder die Rendite einer Geldanlage. Dazu ein Beispiel.

5.000 Euro werden zu einem Zinssatz von 3 Prozent angelegt. Bei der jährlichen Zinsgutsschrift ergibt sich gemäß der Zinsformel nach einem Jahr ein Endkapital von:

Kn = K0 * qn

5000 Euro * 1,03 = 5150 Euro.

qn steht dabei für den Zinsfaktor (1+i)n

Der Nominalzinssatz entspricht im Falle der jährlichen Zinsgutschrift dem Effektivzins der Anlage.

Unterjährige Verzinsung

Bei Annahme der unterjährigen, monatlichen Zinsgutschrift sieht die Rechnung folgendermaßen aus: Ausgehend vom jährlichen Zinssatz von 3 Prozent wird der sogenannte relative Periodenzinssatz ermittelt. Dieser beträgt 3 / 12 = 0,25 Prozent. Bei einfacher Verzinsung mit 0,25 Prozent (ohne die Berücksichtigung von Zinseszinsen) pro Monat ergibt sich also ein jährlicher Zinssatz von 3 Prozent.

Diese Rechnung lässt allerdings den Zinseszins-Effekt außer Acht, der sich aus den unterjährigen Zinsgutschriften ergibt. Berücksichtigt man diesen, lautet die Berechnung:

Kn = K0 * (1+irel)n*m

5000 Euro * (1,0025)12 = 5152,08 Euro.

n steht dabei für die Laufzeit in Jahren, m für die Anzahl der Zinsperioden.

Die tatsächlich Verzinsung ist im Falle der monatlichen Zinsgutschrift höher als der angegebene Nominalzinssatz und beträgt ca. 3,04 Prozent. Dies entspricht der jährlichen Rendite oder effektiven Verzinsung der Geldanlage.

Fazit: Bedeutung für Sparer

Die Zinsperiode wirkt sich auf die Zinserträge des Sparers und den effektiven Jahreszins einer Geldanlage aus.

Unterschiede in der Zinsperiode bzw. bei der Zinsgutschrift einer Geldanlage werden für Sparer jedoch erst bei hohen Anlagesummen oder langen Laufzeiten bedeutsam. So macht der Unterschied zwischen jährlicher und monatlicher Zinsgutschrift bei einer Anlagesumme von 10.000 Euro und 3 Prozent Zinsen p.a. im ersten Jahr 4,16 Euro aus. Bei 100.000 Euro wären es bereits 41,60 Euro.

Durch den Zinseszins-Effekt vergrößern sich die Unterschiede in den Zinserträgen, die aus unterschiedlichen Zinsperioden resultieren, im Laufe der Jahre. So wäre der Unterschied zwischen jährlicher und monatlicher Zinsgutschrift bei einer Anlagesumme von 10.000 Euro und 3 Prozent Zinsen nach 10 Jahren auf 54,38 Euro angewachsen.

Bildnachweis "Euro / Rechner": Tony Hegewald / pixelio.de